Franz Theodor Strauß im Mittelpunkt
Am 1. März 2024 war es soweit.
Die Ausstellung : „Franz Theodor Strauß- Vom Kleinbockaer Hütejungen zum Botaniker und Vizekonsul in Persien“ ist eröffnet.
wir haben viele Originale Exponate von seiner Familie und dem Herbarium Haussknecht in Jena erhalten und erzählen um diese Objekte herum eine Geschichte von Mut, Ehrgeiz, Wissbegierde, Welthunger, Menschenliebe, Naturverbundenheit, Neugier und sicherlich einer großen Portion Glück.
Schaut doch einfach mal sonntags zwischen 14 und 18 Uhr bei uns im Museum vorbei. Wir erzählen euch gern bei einer Tasse Kaffee mehr über diesen bemerkenswerten Mann.
Hier findet ihr die Texte der Ausstellung zum Nachhören. Bitte klickt auf diesen Text.
Franz Theodor Strauss–
Vom Hütejungen in Kleinbocka zum Vizekonsul in Persien
Wir schreiben das Jahr 1859.
Am.15.1. wird in Kleinbocka der etwas schwächliche 2. Sohn von Johann und Wilhelmina Strauss geboren.
Nach einer Nottaufe (Keiner glaubt dass Franz Theodor die ersten Monate überlebt),entwickelt sich der Junge dank der aufopfernden Pflege seiner Mutter prächtig. Die Eltern sind liebevoll aber streng.
Auch den Sturz in die Jauchegrube überlebt er nur Dank des schnellen und beherzten Eingreifens seiner Mutter.
Als jedoch nach der falschen Behandlung einer Verletzung sein linker Arm amputiert werden muss, fühlt er sich zu nichts mehr Nutze. Wie kann ein „Krüppel“ auch zu dieser Zeit auf einem Bauernhof von Nutzen sein?
In den vielen Wochen im Krankenhaus in Jena freut er sich auf den täglichen Unterricht und wird von einem aufmerksamen Lehrer und später auch seinem Großvater zum Lesen animiert.
Wieder zu Hause ist seine Leselust ungebremst. Sein Vater meint dazu nur, dass er nicht einmal mehr zum Schafe hüten taugt, weil er seine Nase nur noch in die Bücher steckt.
Da der kleine Bauernhof der Familie Strauss wenig Ertrag abwirft, aber viele Familienmitglieder ernährt werden müssen, darf Franz Theodor nicht „unnütz“ Kerzen verbrauchen um zu lesen. So wird er des öfteren gesehen wie er oben an einer Laterne in Kleinbocka klemmt, sich mit seinem Armstumpf festhält und in seinen Büchern liest. Darüber reden natürlich die Nachbarn, die sich bei der Mutter beschweren.
Später bekommt der Junge Lateinunterricht in der Kirche in Münchenbernsdorf und muss dort auch Botengänge für seine Tante erledigen.
Dabei fürchtet sich der 8 jährige vor der weißen Frau die angeblich am Eckartsteich umgeht.
So beginnt seine Geschichte in den Jahren 1859 bis 1867.
Ist er nun ein Glückskind, ein „armer Krüppel“ oder ein extrem ehrgeiziger Junge?
Haben wir euch schon ein wenig neugierig auf unsere nächste Sonderausstellung gemacht?
Wie aus einem Kleinbockaer behinderten, lesehungrigen Knaben ein bekannter und geschätzter Persienreisender, Botaniker, Erneuerer der Teppichweberei und Vizekonsul wurde, gibt es dann in unserer nächsten Sonderausstellung über Franz Theodor Strauss zu erleben.
Die Mitglieder des Heimatvereins freuen sich auf euren Besuch.